Erschienen in der Zeitung: Die Glocke, Ortsausgabe Oelde, am 18.05.2022
Seit Beginn der Beratungen steht die FWG Fraktion hinter dem Bau einer Mehrfachsporthalle. Diese ist notwendig und stellt eine sinnvolle Investition für die Infrastruktur der Stadt dar.
Während des Beratungszeitraumes seit 2017 hat die FWG versucht, die Kosten für die Investition aus wirtschaftlichen Gründen so gering wie erforderlich zu halten, ohne an der Funktionalität der Immobilie Abstriche machen zu müssen. So wurde von Anfang an das Erfordernis einer Multifunktionalität kritisch begleitet und in Frage gestellt.
Die FWG-Fraktion hat schon frühzeitig angemahnt, relevante Einsparmöglichkeiten erkunden zu lassen, Kostentransparenz herzustellen und Vergleichsmöglichkeiten insbesondere auch im Bereich der Multifunktionalität zu schaffen.
In der vorliegenden Beschlussvorlage B 2022/012/5222/1 zur Abstimmung am 20.06.2022 wird seitens der Verwaltung eine Verfahrensweise vorgeschlagen, die wirtschaftlich und auf Grund der steigenden Baupreise und der Inflation auf den ersten Blick alternativlos erscheint.
Diese Vorgehensweise stellen wir in Frage. Durch die in der Beschlussvorlage gemachten Festlegungen wird eine transparente Beurteilung des Projekts Dreifachsporthalle unter Einbeziehung einer breit gefächerten Diskussion innerhalb der Bevölkerung zur Notwendigkeit einer Veranstaltungshalle eingeschränkt. Mit dem Argument der aktuellen Preissteigerungen wird ein nicht zu vertretender zeitlicher Druck aufgebaut, der auch vor der projektierten Fertigstellung im Jahr 2025 und den sich allein daraus ergebenden weiteren Preissteigerungen nicht gerechtfertigt erscheint.
Aufgrund der sich aktuell darstellenden, schwierigen Situation am Baumarkt halten wir es nicht nur für angemessen, sondern für zwingend erforderlich zu hinterfragen, ob die immensen Projektkostensteigerungen von ca. 8,5 Mio.€ im Jahr 2018 zu nunmehr projizierten, ca. 16 Mio. € nur für die Baukosten und auf ca. 20 Mio.€ Gesamtinvestition gerechtfertigt sind, um eine Veranstaltungshalle zu ermöglichen, die nur an wenigen Tagen innerhalb eine Jahres Verwendung finden wird. Der Grundsatzentscheidung zum Neubau VHS wird die FWG Fraktion ebenfalls nicht zustimmen. Aktuelle Risiken wie z.B. explodierende Baupreise, Fachkräftemangel (auch in der Verwaltung), Materialengpässe finden bei der Beurteilung zu wenig Beachtung. Wichtige bereits geplante Projekte für eine erfolgreiche Stadtentwicklung Oeldes wie das neue Umkleidegebäude Jahnstadion, Ausbau Bücherei, Sanierung der Aula des TMG, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum werden so in den kommenden Jahren in der Ausführung gefährdet. Der Sanierungsstau setzt sich ungebremst fort.