Lebensretter in der Kühlschranktür
Die Freie Wählergemeinschaft Oelde (FWG) hat intensiv darüber beraten, welche Werbemittel sie im Kommunalwahlkampf einsetzen möchte. Schnell waren die Verantwortlichen sich einig, dass auf wenig nachhaltige Geschenkartikel verzichtet werden sollte. Deshalb werden die Freien Wähler diesmal die Verteilung von Notfalldosen favorisieren.
Was sind Notfalldosen?
Die Notfalldose ist grün-weiß, sie hat eine zylindrische Form, ist etwa zehn Zentimeter hoch und soll im Notfall Leben retten. Sie ist in erster Linie konzipiert als Ernstfall-Hilfe für Alleinlebende. Insbesondere für Senioren kann die kleine Kunststoffdose mit den wichtigen gesundheitlichen Informationen zum Retter in großer Not werden. Die für ein schnelles Eingreifen der Rettungsdienste erforderlichen medizinischen Angaben sollten immer auf dem neuesten Stand sein.
Was erst einmal absurd klingt, ist nach kurzem Nachdenken eine geniale Idee: Wichtige Gesundheitsdaten lagern in einer eindeutig gekennzeichneten Kunststoffdose im Kühlschrank, damit Rettungskräfte im Notfall auf einen Griff an Informationen herankommen, die für den Patienten überlebensnotwendig sein können. Warum der Kühlschrank? Nun, weil es ihn in jeder Wohnung gibt. Die Nachttischschublade, der kleine Schrank im Flur oder der Sekretär im Wohnzimmer – jeder Mensch hat so seinen eigenen Ort, wo er wichtige Dokumente aufbewahrt. Lebt er allein, ist zumeist auch er der einzige Mensch, der weiß, wo sich alles befindet. Das kann im Notfall zu einem schweren Problem werden, wenn der Betreffende nicht mehr ansprechbar ist, man aber wissen muss, ob er zum Beispiel blutverdünnende Medikamente nimmt, Diabetiker ist oder unter schweren Allergien leidet. In der Dose, die mit einem grünen Etikett versehen ist, sind all diese Informationen auf einem Formular verzeichnet. Damit der Rettungsdienst auf den ersten Blick erkennt, dass es eine solche Dose gibt, kleben an der Innenseite der Wohnungstür und an der Kühlschranktür gut sichtbar passende grüne Aufkleber als eindeutige Hinweise. „Die Dose ist vor allem für allein lebende Menschen wichtig, die als Notfallpatienten möglicherweise geschockt oder auch nicht mehr in der Lage sind, sich verständlich zu machen“, sagt Wolfgang Bovekamp. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass sie dank der Informationen im Kühlschrank noch schneller in der Lage sind, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ohne wertvolle Zeit zu verlieren. Die Idee, Notfalldosen im häuslichen Kühlschrank unterzubringen, stammt aus Großbritannien und Irland. Seit 2014 werden diese Behältnisse auch in Deutschland produziert.