Vertreter der Freien Wählergemeinschaft (FWG) in Oelde haben die Reihe ihrer Betriebsbesichtigungen zum Jahresende mit einem Besuch bei Haver & Boecker fortgesetzt. Dieses mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Oelde wurde 1887 gegründet. Die Firma ist im Besitz der Familien Haver und Festge. In Oelde befinden sich die Maschinenfabrik und die Drahtweberei.
Die interessierten Gäste erfuhren, dass Haver & Boecker weltweit 2.859 Arbeitnehmer beschäftigt, in Oelde allein 1.400. Die Zahl der Auszubildenden lag im Sommer bei 104, der Jahresumsatz betrug im letzten Jahr 494 Mio. EUR. Interessant war für die FWG zu hören, wo überall H & B einem begegnet: So sind z.B. im Berliner Reichstag Deckenelemente aus der Drahtweberei des Familienunternehmens verarbeitet worden, aber auch im Ölfilterbereich bei Volkswagen ist Drahtgewebe aus Oelde zu finden. Dies sind nur zwei Beispiele von vielen.
Für die Maschinenfabrik ist als Abnehmer ihrer Produkte besonders wichtig die Zementindustrie, die von der langjährigen Erfahrung und dem Know-how der Maschinenfabrik profitiert. Die H & B-Technologie hilft aber auch in vielen anderen Bereichen unserer Wirtschaft. So kann mit Hilfe des von H & B hergestellten vollautomatischen Verpackungssystem INTEGRA fast jedes Produkt verpackt werden.
Wichtig für das Familienunternehmen sind insbesondere die gute Qualität seiner Produkte, die engagierten Mitarbeiter, ein guter Service und ein hohes Maß an Innovation, nicht nur bei den Produkten, sondern auch bei den Dienstleistungen. So unterstützt H & B beispielsweise andere Firmen beim Bau kompletter Anlagen durch entsprechendes Know-how.
Im Anschluss an den informativen Teil fand ein reger Meinungsaustausch statt. Hier ging es beispielsweise um mögliche Folgen von Einschränkungen im freien Welthandel. Aber auch die Ansiedlung von Amazon im Gewerbegebiet Aurea mit ihren möglichen Auswirkungen auf den hiesigen Wohnungs- und Arbeitsmarkt wurde thematisiert, wie auch die Situation des Einzelhandels in Oelde und die letzte Gewerbesteuererhöhung in 2011.
Ein abschließender Gang durch die Fertigung, die Besichtigung des Materiallagers sowie des Testbereichs für Maschinen schloss die Betriebsbesichtigung ab, die für alle Besucher äußerst aufschlussreich gewesen ist. (Dezember 2019)